Verletzungsgeschichte

Das Spiel zwischen Real Madrid und FC Bayern im Viertelfinale der Champions League ist schon länger als ein Jahr her. Am Ende des Spiels stand es 4:2 für Real Madrid. Die Bayern-Fans waren wegen der Niederlage so aufgewühlt und aufgeregt, dass sie etwas anderes fast links liegen ließen und zwar die Verletzung des Torhüters Nummer eins – Manuel Neuer.

Nur drei Wochen zuvor hatte Neuer eine Operation am selben Fuß. Nach dem Match hieß es, er werde acht Wochen nicht spielen können. Doch seitdem hat er nur bei vier Pflichtspielen dabei sein dürfen. Als er bloß ein paar Monate später (September 2017) wieder denselben Fuß verletzte, musste er sogar bis April nicht spielen und hat in dieser Zeitspanne 37 Spiele verpassen müssen. Die Anfangsphase war natürlich die schwierigste. Zu dem Zeitpunkt gab es heftige emotionale Rückschläge. Da die Heilung eine Zeit lang stagnierte, meinte Neuer in einem Interview, es wüsste nicht, was sein Körper gerade mit ihm mache und was das alles zu bedeuten habe.

Ein Comeback?

Gegen Stuttgart stand er nicht im Kader, doch am Pokalfinale am 19.05.2018 war dies nicht der Fall. Er hat dabei sein dürfen. Dabei sein und spielen sind jedoch nicht dasselbe. Er war sich darüber im Klaren, dass er nicht einfach auftauchen kann und erwarten, ein Finale spielen zu dürfen. Das harte Training und seine Leistung haben von entscheidender Bedeutung sein sollen. Doch im Gegensatz zu seinem Mitspieler Thomas Müller, der aufgrund einer Magen-Darm-Entzündung abwesend war, feierte Neuer sein Comeback auf der Bank, während der Kapitän wieder fit zu spielen war. Obwohl Neuer nach acht Monaten Pause wieder im Kader des FC Bayern München stand, entschied sich der FCB-Trainer Jupp Heynckes für seinen Kollegen Sven Ulreich als Torwart in der Startelf.

WM für Neuer?

Bislang ist noch nicht klar, ob der beste Torwart der letzten WM 2014 auch in diesem Jahr Aussichten darauf haben wird, wieder einmal die Nummer eins zu werden. Obwohl seine Chancen nach diesem Pokalendspiel vielleicht gestiegen sind, ist der Trainer der Nationalmannschaft Joachim Löw noch am Grübeln. Neuer brauche noch Training und Praxis, wenn er in Russland dabei sein möchte, meint Löw. Doch auch vor der WM 2014 hatte Neuer eine Schulterverletzung hinter sich, von der er sich erholen musste. Dabei hat er bewiesen, was für ein Naturtalent er ist. Viel Spielpraxis brauchte er damals nicht. Ob es in diesem Jahr dasselbe sein wird, oder sich vielleicht André ter Stegen auf die Chance, die neue Nummer eins zu werden, freuen kann, bleibt abzuwarten.